Wie alles begann
Am Anfang war da nur dieses 14 Hektar große Feld. Das Köpenicker Feld. Aus zig Tonnen Sand, Stahl und anderer massiver Bausubstanz wird das brachliegende Stück Land zum Bahnhof. Aufgrund der 1867 eröffneten Verbindung Berlin-Görlitz erhält der Bahnhof seinen Namen, den er später an den Park weiter geben wird. Als wichtiger Umschlagplatz sorgt der Görlitzer Bahnhof dafür, dass sich hier nicht nur jede Menge Gewerbe, sondern noch viel mehr Arbeiter und ihre Familien ansiedeln. Die Wohnungen sind schon damals knapp und die Mieten steigen. 
Den Zweiten Weltkrieg übersteht der Görlitzer Bahnhof nahezu unbeschädigt, der kalte Krieg hingegen macht ihm den Gar aus. Der Ost-West-Konflikt läßt den halb-abgerissenen Bahnhof nutzlos vor sich hin vegetieren. Von chemischen Abfällen und vor sich hin rostenden Autowracks drapiert, verkommt die Fläche mit den Jahren mehr und mehr.
Bis 1980 der Verein SO36 und andere engagierte Einwohner*innen damit beginnen den Park zu entrümpeln und das verwahrloste Grundstück zu bearbeiten. Komplikationen gibt es genug: Schmieriges Altöl im Grundwasser und ein verseuchter Boden zeugen von der industriellen Ausbeutung des Grundstücks. Ein halber Meter Chemie-belastete Erde wird daraufhin abgetragen und ersetzt. Nach weiteren Maßnahmen zur Bodenverbesserung wird aus dem alten Bahnhof langsam ein Park. Der Görlitzer Park.

Vom Gründungsrat zum Parkrat
Der Park ist also seit jeher ein Produkt zivilgesellschaftlichen Engagements und Beteiligung. Genau dies sollte wiederbelebt werden. Nachdem die Bürger*innenbeteiligung fast völlig zerbröselt war, hat sich 2015 die AG Görlitzer Park gegründet. Ziel war es den Nutzer*innen, Anwohner*innen und Initiativen in und um den Görli in den politischen Entscheidungsprozessen wieder eine Stimme und somit Einfluss zu verleihen. Daher wurde ein Handlungskonzept entworfen und dem Bezirk vorgelegt.

Im April 2017 kam es nun im Sinne des Handlungskonzeptes zur Wahl zum Gründungsrat. Bestehend aus 5 Anwohnervertreter*innen, 4 Vertreter*innen von Trägern und Initiativen und 2 Vertretern der AG Görlitzer Park (http://freepdfhosting.com/6804f88465.pdf).
Gewählt auf ein Jahr sollte der Gründungsrat folgende Themen in Angriff nehmen:
° Interessenvertretung, Sprachrohr, Impulsgeber und Vermittler zwischen Bürger*innen und Verwaltung
° Welche Rechte der Parkrat in Zukunft haben wird (Satzung)
° Welche Richtung wird eingeschlagen, wenn es darum geht, den Görlitzer Park lebenswerter zu machen
° Wie sollen die Parkregeln aussehen
° Was sollte im Park aktiviert oder verbessert werden
° Welche Projekte helfen, die anvisierten Ziele zu erreichen
° Organisation der Wahl des Parkrates

Im September 2018 hatten eine Woche lang Anwohner*innen und Nutzer*innen des Görlitzer Parks die Möglichkeit, den Parkrat zu wählen. 53 Personen haben kandidiert. Insgesamt gab es über abgegebene 1248 Stimmzettel.